Judo

Lea Rasch holt Bronze - Moritz Langner und Louis Flemming vielversprechend

20220213.Schweiz

Der Auftakt in die Wettkampfsaison 2022 lässt bekanntermaßen in Deutschland noch auf sich warten. Aus diesem Grund suchten einige Judoka vom TSV Palling nach Alternativen, um nach schier unendlich dauernder Abstinenz Turnierpraxis zu erlangen und Wettkampf-Feeling zu spüren. Um sich im Wettkampf auf die verschobenen Meisterschaftskämpfe in Bayern und Deutschland vorzubereiten blieb also nur das Ausland, unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Reisebestimmungen als Alternative.

Einige Pallinger Judoka um Organisator Tino Flemming vom TSV, reisten hierzu mit einigen Sportlern anderer Vereine Oberbayerns in die Schweiz, um am internationalen Ranking 1000 Turnier U18/U21/Elite und einem tags darauf stattfindenden Internationalen Schülerturnier U11/U13/U15 teilzunehmen. Verstärkt wurde das dreiköpfige Team aus Palling mit weiteren Kaderathleten vom FC Puchheim, SC Gröbenzell und dem TuS Holzkirchen. Die Pallinger Trainer fanden besonders interessant, dass alle Sportler die Möglichkeit des Doppelstarts in zwei Altersklassen hatten, um so an mehr Wettkampfpraxis zu gelangen.
Anders als in Deutschland werden die Teilnehmer an den nationalen Schweizer Meisterschaften nicht durch Qualifikationsmodus ermittelt, sondern durch eine jährliche Rangliste aus den erreichten Platzierungen aus den Rankingturnieren. Dies bedeutet dann natürlich ein vielversprechendes hohes Niveau der Teilnehmer, zu denen auch internationale Kämpfer zugelassen sind, die aber nicht im Schweizer Rankingsystem berücksichtigt werden. Am Samstag begannen die Altersklassen U18, U21 und Elite (Erwachsene). Hierzu waren knapp 600 Teilnehmer aus der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Frankreich und Italien in den Kanton Solothurn gereist.

Am ersten Wettkampftag gingen die jeweils 13-jährigen Pallinger Lea Rasch und Moritz Langner in der Altersklasse U18 an den Start. Vordere Platzierungen konnten in dieser nächsthöheren Altersklasse zwar nicht erreicht werden, aber es ging hier vor allem um die Wettkampfpraxis. In der U21 und der Elite ging Louis Flemming auf die Tatami (Matte). Der erfahrene Siebzehnjährige, der beim letzten Wettkampf im November beim International Masters in Bremen überraschend Platz 5 holte, musste in Runde eins der U21-Konkurrenz gleich gegen den ehemaligen Nationalkader und Europa-Cupteilnehmer Kevin Gajt aus Heilbronn antreten. Leider geriet Flemming im Bodenkampf in eine Hebeltechnik, die ihn zur Aufgabe zwang. Dies bedeutete das frühe Aus für Flemming, der sich aber am Nachmittag noch in der Elite (Erwachsene) testen und behaupten wollte. Doch auch hier herrschte ein sehr hohes Niveau. Langezeit war er seinem 12 Jahre älteren und erfahrenerem Gegner Bastien Milani vom JC Delemont aus der Schweiz ebenbürtig. Doch kurz vor Schluss nutzte sein Gegner eine Unachtsamkeit des Pallingers und bezwang Flemming mit einer Schulterwurf-Technik. Somit war für ihn das Turnier zu Ende.
Am zweiten Wettkampftag waren nun wiederum Lea Rasch (-57kg) und Moritz Langner (-50kg) in ihrer gewohnten Altersklasse U15 an der Reihe. Moritz Langner überstand die Runde eins siegreich und stand nun dem Schweizer Arthur Moser vom JC Moutier gegenüber. Lange Zeit war Langner technisch sehr überlegen, doch sein cleverer Gegner wartete nur auf seine Chance im Ne-Waza (Bodenkampf). Hier kam der Pallinger in einen Festhalter, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. In der Hoffnungsrunde traf Langner dann wie am Tag zuvor, auf Carlo Laguardo aus St.Gallen. Zwar lief es diesmal besser für das Pallinger Talent, aber es reichte nicht um eine Wertung zu erzielen. Kurz vor Kampfende wurde Langner ausgekontert und auch für Ihn war das Turnier vorbei.
Für Lea Rasch sollte es ein besonderer Tag werden. Wie schon am Tag zuvor verlor Rasch gleich ihren Auftaktkampf deutlich gegen die spätere Turniersiegerin Isabelle Clark aus Nyon und musste in die Hoffnungsrunde. Jetzt war vom Pallinger Betreuer Flemming psychologisches Talent gefordert um seiner Kämpferin neuen Mut zu geben. Scheinbar löste das die „Bremse“. Nach einem Sieg durch einen O-Goshi (Hüftwurf) gegen Emelie Hodzic aus Lausanne, stand die junge Pallingerin im kleinen Finale um Bronze. Couragiert und entschlossen besiegte sie Ihre Schweizer Gegnerin Ayla Knellwolf mit einer Mune-Gatame (Festhaltetechnik) vorzeitig und stand somit als Bronzemedaillengewinnerin fest.

Coach Tino Flemming war zufrieden mit den Leistungen der Sportler, weiß aber auch dass der Pallinger Cheftrainer Christoph Ertl noch viel Arbeit im Training haben wird. Dennoch lud er das Pallinger Team noch zu einem Abstecher in die größte Wasserrutschenwelt der Schweiz in Sankt Gallen ein, um auch den Spass abseits der Judomatte nicht zu kurz kommen zu lassen. Besonderen Dank gilt der Weilhamer Firma Stöckl-Bau, welche die Reise großzügig mit der Zurverfügungstellung eines Kleinbusses für die Reise unterstützte.

(Autor Tino Flemming)

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