Am 08. und 09. Oktoberfanden in Leipzig die Deutschen Einzelmeisterschaften der Jugend U18 im Judo statt, zu der auch der TSV Palling eine qualifizierte Starterin entsenden konnte. Nach dem die 17jährige Sandra Schwankner bereits bei den vorangegangenen Meisterschaften eindrucksvoll den Bayerischen, sowie den Süddeutschen Meistertitel holen konnte, war Sie nunmehr das dritte Mal in Folge für das höchste Turnier Deutschlands qualifiziert. Bisher reichte es jedoch immer nur zum undankbaren 5.Platz. Doch die junge Pallingerin steckte sich das ehrgeizige Ziel, es diesmal in die Medaillenplätze zu schaffen.
Sandra erwartete ein starkes Teilnehmerfeld mit 15 Judokämpferinnen aus ganz Deutschland. Bereits im ersten Kampf sollte sich die hohe Qualität der Kämpferinnen bemerkbar machen. Etwas übermotiviert ging Schwankner in ihren ersten Kampf gegen Annabell Claudè von der SpVg Eidertal-Molfsee und wurde beim Wurfansatz eines Koshi-Guruma (Hüftrad) von Ihrer Gegnerin zu Boden gedrückt und in einen Festhalter genommen, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. So blieb der Pallingerin nur noch der Gang durch die Hoffnungsrunde um maximal Bronze zu erreichen.
Nach zwei Freilosen ging es nun im nächsten Kampf gegen die Düsseldorferin Polina Reyngold. Zahlreiche Angriffe von Sandra Schwankner mit Fusswurftechniken zeigten nicht den gewünschten Erfolg. Erst der Ansatz eines Talzug-Wurfes, der jedoch unverständlicherweise nicht mit einer Wertung der Kampfrichter belohnt wurde, konnte Sandra am Boden mit einer Mune-Gatame Festhaltetechnik fortsetzen und den Kampf vorzeitig gewinnen.
Als nächstes wartete dann Lena Milatz vom JC Genthin auf die Pallingerin. Coach Flemming beobachtete die Gegnerin in den Vorkämpfen genau und konnte so wertvolle Taktiktipps für seine Kämpferin geben. Sandra beherrschte Ihre Gegnerin zu jeder Zeit mit einer starken Kumi-Kata (Griffkampf) und nutzte so die Gelegenheit zu einem wunderbar vorbereiteten Tai-Otoshi, der Ihr seitens der Kampfrichter die höchste Wertung Ippon und den Sieg einbrachten. Das Minimalziel Kleines Finale um Bronze war so wie bereits in den beiden vergangenen Jahren erreicht.
In diesem kleinen Finale sollte es nun zu einer Wiederauflage mit Ihrer Gegnerin aus dem ersten Kampf kommen. Doch dieses Mal wollte Schwankner nicht mehr so unaufmerksam in Ihren Kampf gehen und beherzigte die Taktische Einstellung des Coaches von Beginn an. Mit einem starken Griffkampf hielt sie ihrer Gegnerin jederzeit unter Zug und setzte sie mit zahlreichen Fußtechniken massiv unter Druck. Gegen Schwankners Wurfangriff mit einem Tai-Otoshi konnte sich die Rivalin nicht erwehren und wurde zudem noch von der Pallingerin in eine Festhaltetechnik genommen, der Ihr dadurch eine gelungene Revanche und die wohlverdiente Bronzemedaille auf der Deutschen Einzelmeisterschaft einbrachte. Endlich konnte Sandra Schwankner im dritten Anlauf nach 2020 und 2021 die lang ersehnte Medaille feiern und bereits direkt nach dem Kampf zu Bronze, flossen bei der jungen Pallingerin Freudentränen.
Weiterhin sorgte auch Moritz Langner mit einer starken Leistung beim Sichtungsturnier des Bayerischen Judoverbandes in Peiting für Aufsehen. Nach verlorenem Auftaktkampf besann sich Langner wieder auf seine Stärken und kämpfte sich ebenfalls bis ins kleine Finale um Bronze, welches er mit einer schönen Kontertechnik für sich entscheiden konnte und damit Platz drei bei diesem stark besetzten Turnier erkämpfte.