Auftakt nach Maß für die Pallinger Judoka: In heimischer Halle gewann der Landesligist gegen den stark auftretenden DJK Eichstätt knapp aber letztlich verdient mit 11:9 (Unterbewertung 105:87). Pallings Betreuer Sepp Reiter zeigte sich sichtlich zufrieden und erleichtert: „Das kenne ich ja überhaupt nicht, dass wir mit einem Sieg in die Saison gehen. So kann es weitergehen." Meist mussten die Pallinger nach einem verpatzten Start erst im Laufe der Saison Boden gut machen, diesen Samstag lief es für den Gastgeber. Allerdings war die Partie alles andere als ein Zuckerschlecken, die Gäste vollkommen ebenbürtig, genauso nahe am Sieg dran. „Das war nichts für schwache Nerven" betonte Reiter und zeigte sich enttäuscht, dass so wenige Zuschauer den Weg in die Halle gefunden hatten – die Kämpfe hätten eine höhere Resonanz verdient. Erneut war wieder das Schwergewicht die Problemklasse: Neuzugang Max Burkhart hatte sich an der Hand verletzt, Jürgen Süss stand nicht zur Verfügung. So mussten leichtere Judoka wieder aufrücken.

Los ging es für die Pallinger im ersten Durchgang ganz nach Plan. Xaver Schwarz mit einem Festhalter und Christoph Käser (beide bis 73 kg) mit einem Konter legten mit zwei Ippon-Siegen vor, ehe Simon Angerpointner (plus 90 kg) völlig unnötig durch einen Seoinage (Schulterwurf) verlor. Bernhard Huber siegte im Anschluss in der gleichen Gewichtsklasse ebenfalls mit Ippon. Alles andere als glücklich verlief der Kampf zwischen Böhm und dem Eichstätter Florian Dengler im Leichtgewicht (bis 66 kg). Böhm lies einen angesetzten Hebel wieder los, da er an eine Kampfunterbrechung durch die Kampfrichter glaubte, die nach längerer Diskussion dem Gästekämpfer den Sieg zusprachen. Tom Geisreiter bügelte die Scharte mit einem Ippon wieder aus. Noch nicht ganz konzentriert schien Christoph Dienhart (bis 90 kg), der nach nur wenigen Sekunden unsanft auf die Matte flog und mit einem Ippon verlor. Dominik Reiter (bis 90 kg) tat sich gegen Max Tratz schwer. Am Ende blieb der Pallinger nach einem Festhalter mit Ippon siegreich. Stark präsentierte sich Sebastian Brunner (bis 81 kg). Gegen Thomas Grabisch, immerhin Dritter Bayerischer Meister gab es einen Kampf auf Augenhöhe, bei dem beide Judoka bis an ihre physischen Grenzen gingen. Praktisch mit der Schlusssekunde donnerte Brunner, der erkennbar mehr Konditionsreserven hatte, den Eichstätter mit einem Körperwurf (Taiotoshi) auf die Matte. Sportliche, brüderliche Revanche gab es dagegen für Benjamin Huber, der nach einem großen Hüftwurf (Ogoshi) gegen Stefan Grabisch das Nachsehen hatte. Das 6:4 aus Pallinger Sicht nach dem ersten Durchgang war alles andere als beruhigend.

Im zweiten Durchgang holte Schwarz einen Ippon mit einem Innenschenkelwurf, wogegen Käser (beide bis 73 kg) verlor. Angerpointner (plus 90 kg) siegte mit einem Festhalter und der ins Schwergewicht aufgerückte Dienhart verlor seinerseits mit einem Festhalter. Leichtgewichtler Böhm mit Wut im Bauch sorgte mit einem Armzug für ein vorzeitiges Ende und der Zweite 66er, Geisreiter machte mit einem Sasae-tsuri-komi-ashi (Fußstoppwurf) vorzeitig Schluss. Unnötig spannend wurde es dann, als die Huber-Zwillinge (beide bis 90 kg) ihre Kämpfe verloren, Benjamin Huber verlor bei dem Kampf gegen den Eichstätter Niko Milaev zweierlei: Blieb ihm bei der Blitzniederlage kurzzeitig die Luft weg, fehlte ihm anschließend bei dem unglücklichen Fall auch noch ein Zahn. Die Gäste witterten noch einmal Morgenluft, hatten sie doch noch die beiden versierten Grabisch Brüder in Petto, ein Unentschieden war im Bereich des Möglichen. Daraus wurde aber nichts, nachdem erneut Brunner (bis 81 kg) nach kleinen Wertungen und gleichzeitig Verwarnungen für den Gästejudoka zum Sieger erklärt wurde. Da war es dann zu verschmerzen, dass Dominik Reiter nach einem Haltegriff und Armhebel vorzeitig aufgeben musste. Die Gastgeber hatten mit 11:9 (Unterbewertung 105:87) die Oberhand behalten und sorgten für einen gelungen Saisonauftakt. In zwei Wochen müssen die Pallinger in Ingolstadt antreten.

Simon Angerpointner in Aktion